Stichwort: Motivation
Warum gerade diese Stelle? – Diese Frage bleibt wohl in den seltensten Fällen unausgesprochen. Der Bewerber sollte sich im Vorfeld eine gute Antwort bereit legen. Aus welchen Gründen ist die Wahl auf genau diese Position gefallen? Ist das Unternehmen besonders sympathisch? Scheint der Aufgabenbereich besonders spannend zu sein oder passt er perfekt zu den bereits erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen? Bei der Beantwortung dieser Frage sollte man möglichst in die Tiefe gehen. Ein einfaches „erscheint mir spannend“ ohne nähere Erläuterung kommt eher schlecht an.
Stichwort: „Warum gerade ich?“
Bei der Beantwortung der Frage, warum sich das Unternehmen ausgerechnet für diesen Bewerber entscheiden sollte, gilt: Klotzen, nicht kleckern. Bescheidenheit ist hier völlig fehl am Platz, auch wenn viele Probleme damit haben, von sich selbst in den höchsten Tönen zu schwärmen. Darum geht es auch nicht. Vielmahr steht der Interviewte vor der Herausforderung, bisherige Errungenschaften, Erfolge und Fähigkeiten selbstbewusst zu präsentieren. Dabei gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden; übertriebenes Selbstlob ist ebenso unangebracht wie falsche Bescheidenheit.
Stichwort Weiterbildung
Fachlich am Ball zu bleiben, ist in jeder Branche wichtig. Wer regelmäßig Kurse besucht – perfekt! Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, sich selbst weiter zu bilden. Das Lesen von Fremdsprachenliteratur oder das Abonnement von Fachzeitschriften zählen ebenso dazu wie das Erlernen einer Sprache in Eigenregie. Wenn kein Engagement in dieser Richtung besteht, sollte dafür ein guter Grund angegeben werden. Mit etwas Geschick kann man gleich zu den Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen übergehen und diesbezügliche Aussichten thematisieren.
Stichwort Stärken
Die Frage nach den persönlichen Stärken bezieht sich sowohl auf fachliche als auch auf persönliche Eigenschaften. Dabei sollten gezielt jene ausgewählt werden, die für die angestrebte Position besonders relevant sind. Vorteilhaft ist es, Stärken immer anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis zu belegen. Ansonsten bleiben sie nur leere Worthülsen.
Stichwort Schwächen
Eine der schwierigsten Fragen im Vorstellungsgespräch ist wohl jene nach den Schwächen: Jeder hat sie, doch niemand redet gerne darüber. Den Personaler interessieren in der Regel auch gar nicht die Schwächen, sondern vielmehr die Reaktion auf die Frage. Wie schätzt der Bewerber sich selbst ein? Was erachtet er selbst als Schwäche? Wie locker geht er mit der Frage um? Wie gut ist er vorbereitet? Der Interviewte sollte gezielt einige Schwächen auswählen, auf die er dann näher eingeht. Wichtig ist es, immer auch an zu führen, wie an diesen Schwächen gearbeitet wird. Im Idealfall wird eine Schwäche so formuliert, dass sie durchaus auch als Stärke gewertet werden kann. So kann es je nach angestrebter Position positiv oder negativ ausgelegt werden, wenn jemand sorgfältig überlegt und Entscheidungen nicht übers Knie bricht.
Stichwort Gehalt
Die Frage nach dem Gehalt ist zwar vielen Bewerbern unangenehm, sollte jedoch trotzdem im Rahmen des Bewerbungsgespräches angesprochen werden. Auf die Frage nach dem Gehaltswunsch ausweichend oder gar mit einer Gegenfrage zu reagieren, ist ein Zeichen schlechter Vorbereitung und mangelnder Selbstsicherheit. Wenn der Personaler nach dem letzten Gehalt fragt – einfach die Wahrheit sagen. Das bedeutet nicht, dass das zukünftige Gehalt nicht bedeutend höher sein darf. Wiederum ist es wichtig, Argumente parat zu haben, die den höheren Verdienst rechtfertigen. Das Unternehmen muss dann ohnehin selbst entscheiden, ob das Gehalt im Budget liegt oder nicht. Nicht zu vergessen: Gesprochen wird immer über das Brutto-Jahresgehalt. Spätere Diskussionen darüber, ob es 12, 13 oder gar Gehälter gibt, sind damit hinfällig. Tipp: Brutto-Netto-Rechner im Internet helfen dabei, das Brutto-Gehalt aufzuschlüsseln. Da die Sprünge bei den Netto-Beiträgen beträchtlich sein können, empfiehlt es sich, gleich für mehrere Bruttosummen das Nettogehalt zu berechnen.
Stichwort: Kündigung
Wer seine frühere Anstellung selbst gekündigt hat, sollte diesen Schritt im Bewerbungsgespräch gut begründen können. Lügen oder fadenscheinige Begründungen sind dabei völlig unangebracht. Ein absolutes No-Go ist es, schlecht über den früheren Arbeitgeber zu sprechen oder Betriebsinterna auszuplaudern. Bei der Schilderung der Gründe gilt es, diese so darzustellen, dass sie als Pluspunkt für den Bewerber gewertet werden. Also nicht darüber sprechen, was nicht gepasst hat, sondern vielmehr darauf eingehen, wohin man sich entwickeln möchte. Eingeschränkte Aufstiegsmöglichkeiten oder drohender Jobverlust aufgrund von Umstrukturierungen sind nachvollziehbare Gründe für eine Kündigung.
Stichwort: Unzulässige Fragen
Es gibt eine Reihe unzulässiger Fragen, die während eines Vorstellungsgespräches nicht gestellt werden dürfen. Dazu gehören Fragen nach der Familienplanung, der Religions-, Partei- oder Gewerkschaftszugehörigkeit, Fragen nach Vermögensverhältnissen, Vorstrafen oder Krankheiten. In der Regel werden derartige Fragen nicht gestellt, doch es gibt auch Ausnahmen. In diesem Fall gilt es, souverän zu reagieren. Man könnte die Beantwortung zwar schlichtweg ablehnen, doch dies hinterlässt eher einen schlechten Eindruck. Will man eine Frage nicht beantworten, sollte man dies gut begründen können. Gute Vorbereitung ist auch hier das A und O.